Heute Veröffentlichung der offiziellen Zahlen Zahl der Arbeitslosen klettert weiter

Nürnberg/Hamburg (rpo). Die schwache Konjunktur und der Wintereinbruch haben die Zahl der Arbeitslosen im November weiter ansteigen lassen. Nach Vorab-Informationen kletterte die Zahl der Erwerbslosen im November auf 3,788 Millionen. Die offizielle Zahl wird heute bekanntgegeben.

Dies sind rund 64.000 mehr als im Oktober. Der Anstieg im Monatsvergleich fiel damit fast doppelt so groß aus wie im November 2000. Die offiziellen Zahlen will der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, an diesem Mittwoch bekannt geben.

Auch im Jahresvergleich setzt sich die schwierige Entwicklung der Vormonate fort: Im Vergleich zum November 2000 wuchs die Zahl der Arbeitslosen um rund 143.000. Dies ist der höchste jahresbezogene Anstieg der Arbeitslosigkeit seit März 1998. Als deutlichen Hinweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage werten Fachleute auch den anhaltenden Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl. Selbst nach Abzug jahreszeitlicher Sondereffekte, wie der zum Winterbeginn übliche Abbau von Stellen in Außenberufen, hatte sich im November die Arbeitslosenzahl binnen Monatsfrist um 17.000 erhöht.

Zuwachs um 55.000

Den Angaben zufolge lag die Zahl der Arbeitslosen in Westdeutschland bei 2.468.000. Das bedeutet einen Zuwachs im Vergleich zum Oktober um 55.000. In den neuen Bundesländern waren mit 1.321.000 rund 8.000 mehr Männer und Frauen arbeitslos als noch im Vormonat. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote lag im November bei 9,2 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Oktober.

Experten gehen unterdessen davon aus, dass erstmals seit dem Winter 1998/99 die Winterarbeitslosigkeit wieder über die 4,3 Millionen-Marke steigen wird. "Unsere normalen Prognosen gehen ohnehin schon von einem Wert knapp unter 4,3 Millionen aus. Wenn der Januar oder der Februar besonders kalt wird, wird diese Schwelle sicherlich überschritten", erklärte ein Arbeitsmarktexperte des Münchner Ifo-Instituts in einer dpa-Umfrage. Diese Einschätzung teilt auch der Commerzbank-Analyst Christoph Hausen. Wahrscheinlich werde die Schwelle von 4,3 Millionen sogar schon im Januar 2002 überschritten, meinte er.

(RPO Archiv)
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