Berlin Zahl der Abschiebungen steigt um zwei Drittel

Berlin · Die Bundesländer haben in diesem Jahr bislang deutlich mehr Asylbewerber abgeschoben als 2014. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden bis Ende November 18.363 nicht anerkannte Antragsteller in ihre Heimatländer zurückgebracht. 2014 waren es insgesamt 10.884. Allerdings beantragten bis Ende November bereits 425.000 Menschen Asyl - nach 202.000 im gesamten vergangenen Jahr. 2015 kamen bereits mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Im Dezember nahm der Zuzug aber nach Angaben der Bundespolizei deutlich ab.

Die meisten Asylbewerber (3854) schob bislang Nordrhein-Westfalen ab, gefolgt von Bayern (3643). 2014 waren es in Bayern lediglich 1007 und in NRW knapp 3000. In Baden-Württemberg stieg die Zahl der Abschiebungen mit 2140 auf etwa das Doppelte. In Hessen verdreifachte sich die Zahl auf 2306.

Der Bund drängt die Länder seit Langem, nicht anerkannte Asylbewerber konsequenter abzuschieben. Laut Bundesinnenministerium sind Bund und Länder sich einig, dass Abschiebungen zum Abschluss eines rechtsstaatlichen Asylverfahrens gehörten. Dem Ministerium zufolge gab es Ende Oktober 198.500 ausreisepflichtige Menschen. Der größte Teil davon (145.000) besaß demnach aus verschiedenen Gründen eine Duldung; direkt abgeschoben werden könnten 52.000.

(RP)
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