Washington Wortlaut: "Amerikas Möglichkeiten sind unbegrenzt"

Washington · In einer 18-minütigen Rede vor dem Kapitol hat Barack Obama seine Pläne für die Zukunft Amerikas umrissen – hier einige Passagen im Wortlaut.

"Jedes Mal, wenn wir einen neuen Präsidenten in sein Amt einführen, werden wir Zeuge der großen Stärke unserer Verfassung. Wir bekräftigen das Versprechen unserer Demokratie. Das, was unsere Nation zusammenhält, ist nicht unsere Hautfarbe, nicht unser Glaube oder die Herkunft unserer Namen. Was uns auszeichnet, was uns zu Amerikanern macht, ist unsere Loyalität einer Idee gegenüber, die vor mehr als zwei Jahrhunderten in einer Erklärung niedergeschrieben wurde: Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind, zu denen Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören. ... Die Geschichte lehrt uns, dass diese Wahrheiten vielleicht selbstverständlich sind, aber sie stellen sich nicht von alleine ein. Freiheit ist eine Gabe Gottes, aber sie muss hier auf Erden bewahrt werden. ...

Wenn die Zeiten sich ändern, müssen wir uns ändern. ... Der Schutz unserer persönlichen Freiheiten bedarf gemeinschaftlicher Anstrengungen. Das amerikanische Volk kann die Anforderungen der Welt nicht mehr allein erfüllen, so wenig wie amerikanische Soldaten Kommunismus und Faschismus mit Musketen und Milizen bekämpfen konnten. ... Jetzt, mehr als jemals zuvor, müssen wir zusammenarbeiten.

Ein Jahrzehnt des Krieges endet nun. Die wirtschaftliche Erholung hat begonnen. Amerikas Möglichkeiten sind unbegrenzt, weil dieses Amerika alle Eigenschaften hat, die eine Welt ohne Grenzen verlangt: Jugend, Schwung, Vielfalt und Offenheit, Risikobereitschaft und die Gabe, sich immer wieder neu zu erfinden. Wir sind für diesen Moment gemacht, und wir werden die Chance nutzen können, wenn wir es gemeinsam anpacken. ... Wir glauben nicht, dass Freiheit in diesem Land für die reserviert ist, die Glück gehabt haben, oder Freude nur für wenige. Wie verantwortungsbewusst wir auch leben mögen, jeden von uns können Arbeitslosigkeit oder Krankheit treffen, oder unser Haus wird von einem furchtbaren Sturm weggeschwemmt. Dass wir füreinander einstehen, über die Kranken- und Sozialversicherung, macht uns nicht schwächer, es macht uns stärker. Das macht aus unserem Land kein Land der Nehmer, sondern es befreit uns und gibt uns die Möglichkeit, die Risiken einzugehen, die unser Land so großartig machen. ...

Und wir haben unser Ziel noch nicht erreicht, ehe alle Kinder von den Straßen Detroits über die Hügel der Appalachen bis zu den stillen Straßen von Newtown wissen, dass man sich um sie kümmert, sie respektiert und sie beschützt. Das ist die Aufgabe unserer Generation."

(dpa)
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