Ministerium arbeitet an Umsetzung der Kanzlerpläne Womöglich keine Zuzahlung beim Hausarzt

Berlin (rpo). Nach dem Bericht der "Bild"-Zeitung über das "Eintrittsgeld" bei Ärzten hat das Gesundheitsministerium reagiert. Danach könnte von der Praxisgebühr verschont bleiben, wer sich bei Krankheit immer zuerst an den Hausarzt wendet.

Entsprechende Überlegungen bestätigte am Donnerstag das Gesundheitsministerium. Wenn es Zuzahlungen geben müsse, dann sollten sie so ausgestaltet werden, dass sie steuernd wirkten, sagte eine Sprecherin. Zur Höhe der Praxisgebühr wollte sie noch nichts sagen.

Die "Bild"-Zeitung hatte gemeldet, die Bundesregierung wolle zehn Euro "Eintrittsgeld" verlangen und die Neuerung dazu nutzen, Patienten von unnötigen Arztwechseln und teuren Mehrfachuntersuchungen abzubringen. Bundeskanzler Schröder hatte die Selbstbeteiligung in seiner Reformrede vergangene Woche allerdings vor allem als Finanzquelle für die gesetzliche Krankenversicherung angeführt.

Die Ministeriumssprecherin sagte, an der Umsetzung werde gearbeitet. Ziel sei die Senkung der Beitragssätze auf unter 13 Prozent. Dafür sollten das Krankengeld künftig gesondert versichert, versicherungsfremde Leistungen aus Steuergeldern finanziert und die Zuzahlungen neu gestaltet werden. Dabei solle belohnt werden, wer sich immer zuerst an den Hausarzt wende. Die Hausarztregel gelte aber nicht für Kinderärzte, Gynäkologen und Augenärzte. Womöglich würden auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte ausgenommen.

Die Höhe der Praxisgebühr hänge vom nötigen Finanzvolumen ab. Eine Entscheidung, wie die Kanzlerpläne umgesetzt werden, werde womöglich kommende Woche fallen, sagte die Sprecherin.

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