Persönlich Wolfgang Rösch könnte Limburgs Bischof werden

Die ersten Schritte von Generalvikar Wolfgang Rösch, die er als Ersatzmann für den beurlaubten Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in der Lahn-Stadt gemacht hat, sind vielversprechend. Sie zeugen von der Klugheit, ausgleichendem Naturell und Bescheidenheit des 54-jährigen Rösch. Diese Trias hat das kleine, zuletzt heftig von einer teuren Bau-"Sünde" durchgeschüttelte Bistum Limburg dringend nötig.

Wenn Rösch als bischöflicher Ersatzmann so weitermacht, könnte er 2014 noch auf der päpstlichen Dreierliste auftauchen, aus der das Limburger Domkapitel den Nachfolger von Tebartz-van Elst zu wählen hat, falls Letzterer nicht mehr an die Lahn zurückkehrt. Das hieße dann für Rösch Aufstieg vom Stadtdekan Wiesbaden zum Bischof — mit kurzer Zwischen-Erfahrung als Generalvikar.

Typisch für den im Rheingau aufgewachsenen Rösch, der seinen Hirtendienst als Berufung, nicht als Job versteht, ist, dass er auf das Generalvikars-Gehalt (gut 6000 Euro) verzichtet und weiterhin wie ein Pfarrer bezahlt werden will. Sollte Rösch, der gerne mit dem Rad unterwegs ist und von der Ad-hoc-Beförderung durch Franziskus auf dem spanischen Jakobsweg erfuhr, Bischof werden, sähe die Laufbahn des spätberufenen Priesters so aus: Studium Maschinenbau, anschließend Theologie/Philosophie an der Jesuitenhochschule St. Georgen, Frankfurt/M., Fortsetzung an der Päpstlichen Gregoriana in Rom, 1990 dort Priesterweihe, Kaplan im Hessischen, Regens des Limburger Priesterseminars, Stadtdekan Wiesbaden, zuständig für acht Pfarreien, schließlich Generalvikar. Rösch sagte, er habe keine Angst vor der neuen Aufgabe. Bischof zu sein würde den ruhigen Mann bestimmt nicht schrecken.

Die Limburger Diözesanversammlung stellte jetzt klar, dass sie mangels Vertrauen zu Tebartz-van Elst dessen Rückkehr ausschließe. Gegen einen Aufstieg Röschs hätte sie wohl nichts.

(RP)
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