Wo leben die Muslime?

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Doch während die rund 24,7 Millionen Muslime in China gerade einmal 1,8 Prozent der Bevölkerung ausmachen, stellen sie in Saudi-Arabien 93 Prozent der insgesamt 27 Millionen Einwohner. Den etwa 85 Prozent saudi-arabischen Sunniten (zu denen auch der jüngst verstorbene König Abdullah zählte) stehen rund 15 Prozent Schiiten gegenüber, die hauptsächlich im Osten des Landes angesiedelt sind. Saudi-Arabien ist zudem durch eine beachtliche ethnische Vielfalt gekennzeichnet: Rund neun Millionen Zuwanderer arbeiten dort typischerweise in gering bezahlten Jobs in der Landwirtschaft sowie als Reinigungspersonal oder Haushaltshilfe. Die meisten dieser Immigranten stammen aus anderen islamisch geprägten Staaten im Mittleren Osten sowie aus Pakistan und Bangladesch.

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In den ersten Jahrhunderten seines Bestehens verbreitete sich der Islam rasch von der arabischen Halbinsel aus in verschiedene Himmelsrichtungen. Bereits im 8. Jahrhundert brachten arabische Invasoren den Islam nach Spanien. Das Wachstum des Osmanischen Reiches im frühen 11. Jahrhundert und die boomenden muslimischen Handelswege sorgten dafür, dass der Islam auch über den Nahen Osten und den Mittelmeerraum hinaus seine Verbreitung fand.

Mit 209 Millionen Einwohnern islamischen Glaubens (88 Prozent der Gesamtbevölkerung) ist Indonesien die bevölkerungsreichste mehrheitlich muslimische Nation. Die 179 Millionen Muslime in Indien bilden die zweitgrößte muslimische Bevölkerung weltweit. Im Gegensatz zu Indonesien bekennen sich nur 14,4 Prozent der indischen Bevölkerung zum Islam.

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In den USA wie auch den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union bilden Muslime eine kleine Minderheit. Die 20 Millionen Muslime in Europa stellen nur rund vier Prozent der EU-Gesamtbevölkerung. In Amerika ist ihr Anteil noch geringer: Die 2,8 Millionen US-Amerikaner, die sich zum Islam bekennen, machen weniger als ein Prozent aus.

Nach Angaben des Pew Research Center sind rund 13 Millionen der Muslime in der EU im Ausland geborene Einwanderer. Die wichtigsten Herkunftsländer variieren je nach EU-Staat: In Deutschland leben vergleichsweise viele Türken, in Großbritannien primär Nigerianer und Pakistanis, in Frankreich sind es vor allem Algerier und Marokkaner. Viele Muslime kamen nach Europa, um Jobs zu übernehmen, die in der vergleichsweise wohlhabenden einheimischen Bevölkerung unbeliebt waren.

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Mit 1,6 Milliarden Anhängern weltweit ist der Islam die zweitgrößte Religion. Muslime machen somit rund 23 Prozent der Weltbevölkerung aus. Zum Vergleich: Die 2,2 Milliarden Christen stellen 32 Prozent, Hindus 15 Prozent. Mehr als 16 Prozent der Weltbevölkerung sind Atheisten, Agnostiker oder konfessionslos. In 19 der 20 Länder in Nahost und Nordafrika machen Muslime eine breite Bevölkerungsmehrheit aus.

(RP)
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