Gott und die Welt Wir kümmern uns nicht gut um die Natur. Dabei können schon kleine Schritte helfen.

Kleine Ursachen haben manchmal große Wirkung. Legendär hat das der Meteorologe Edward Lorenz in dieser Frage ausgedrückt: "Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?" Ob das wirklich so ist, lässt sich im wirklichen Leben nicht nachverfolgen, weil die Wettervorgänge viel zu komplex sind. Kleinste Veränderungen lassen am Ende in der Wetterschau die Sonne strahlen oder ein Unwetter heraufziehen.

Das Bild vom flügelschlagenden Schmetterling könnte allerdings seinen Witz bald verlieren, ist die Zahl der Insekten doch drastisch zurückgegangen - ein alarmierendes Zeichen dafür, dass wir etwas grundsätzlich falsch machen mit uns und unserer Umwelt. Mich beunruhigt diese Entwicklung, doch mag ich andererseits die Hoffnung nicht aufgeben. Vielmehr macht mir das Bild vom Schmetterling sogar Mut, mit den vielen kleinen Schritten, die jeder Einzelne gehen kann, die Lebensgrundlage in Gottes guter Schöpfung nachhaltig zu verbessern.

Das gilt nicht nur für mich als Privatperson, sondern auch für meinen Dienstsitz, das Düsseldorfer Landeskirchenamt. So bepflanzen wir am kommenden Dienstag unseren Vorplatz insektenfreundlich. Wir haben bereits eine Wildblumenwiese, Obstbäume, Bienenstöcke. Unser Fuhrpark ist dem Bedarf angepasst und auf E-Mobilität umgestellt. Es gibt Fahrräder für Dienstfahrten, Mitarbeiter erhalten ein Angebot zur Anschaffung von Rädern und E-Bikes. Wir produzieren unsere Broschüren und Flyer nach Ökostandards, gestalten den Einkauf und die Versorgung im Haus ökofair. Wir sind überzeugt: Viele kleine Schritte bringen uns insgesamt weiter. Ein kaum wahrnehmbarer Flügelschlag kann für spürbaren Rückenwind sorgen.

Der rheinische Präses Manfred Rekowski schreibt hier an jedem vierten Samstag im Monat. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

(RP)
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