Kommentar Wir brauchen St. Martin

Düsseldorf · Es ist völlig absurd, St. Martin in ein Sonne-Mond-und-Sterne-Fest umzubenennen. Denn die Geschichte des Heiligen, der seinen warmen Mantel mit einem Bettler teilte, macht auch ohne Bekenntnis zur christlichen Kirche Sinn. Wo Kindergärten, Schulen und Bürger-Gemeinschaften das Martinsfest begehen, führt der Reiter mit seinem roten Mantel und dem Schwert vor, was Nächstenliebe bedeutet. Man muss nicht gläubig sein, um die Geschichte von St. Martin für so bedeutend zu halten, dass sie von Generation zu Generation weitergegeben werden sollte.

Zudem gibt es keinen Grund, das Gebot weltanschaulicher Neutralität so weit zu treiben, dass man die eigene Kultur negiert. Unser Jahresrhythmus ist geprägt von christlichen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten. Sie sind nicht nur Teil der christlichen Tradition, sondern der abendländischen Kultur insgesamt. Leben braucht Orientierung und Sinn. Weihnachten als Konsumfest, Ostern als Eiersuch-Event und St. Martin als Laternenfest — das ist sinnfrei.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort