Düsseldorf Weniger als drei Millionen Arbeitslose

Düsseldorf · Der Arbeitsmarkt boomt. Experten warnen aber vor staatlichen Eingriffen.

Der deutsche Arbeitsmarkt steht so gut da wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Die Zahl der Arbeitslosen sank im April auf 2,94 Millionen. Das sind 111 000 Menschen weniger als noch im März. Gegenüber April 2013 ging die Zahl der Arbeitslosen um 2,5 Prozent zurück. So wenige Menschen auf Jobsuche im Monat April hat es in Deutschland zuletzt 1992 gegeben. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent. "Grund hierfür sind vor allem die guten konjunkturellen Rahmenbedingungen", sagte Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Jahresvergleich um 436 000 auf 29,4 Millionen. "Damit sind die Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Sozialversicherung gesunken", sagt Holger Schäfer vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

Von der starken Konjunktur haben vor allem die Menschen in Ostdeutschland profitiert. Dort sank die Arbeitslosenzahl gegenüber April 2013 um 6,9 Prozent, im Westen ging die Zahl der Menschen ohne Job hingegen lediglich um 0,7 Prozent zurück. Dennoch zeige sich das Plus in allen Bundesländern und fast allen Wirtschaftszweigen, sagte Weise.

Der kräftige Aufschwung hat die Arbeitsmarkt-Experten überrascht. "Wir hatten mit einer schwächeren Belebung gerechnet", sagte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Brenke und IW-Experte Schäfer erwarten eine ähnliche Entwicklung bis Ende 2015. Staatliche Eingriffe wie der Mindestlohn oder die Rente mit 63 könnten den Aufschwung allerdings bremsen. "Wir sind auf dem besten Weg, die Grundlage des Erfolgs kaputtzumachen", warnte Schäfer.

(RP)
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