Was sich aus den Razzien lernen lässt

Die Welle von Razzien gegen Verdächtige aus dem Rotlichtmilieu, der Drogen- und Waffenhändler-Szene und auch gegen mögliche islamistisch motivierte Terror-Finanzierer hat die Verhältnisse der Bedrohung deutlich gemacht. Gefahr droht eben nicht allein durch dschihadistische Terroristen, sondern im Alltag vor allem durch kriminelle Strukturen. Sie schränken das Gefühl ein, sicher leben zu können, ohne dass irgendein IS-Anführer irgendeinem IS-Anhänger den Befehl zum Kampf gegen die verhasste westliche Welt gegeben hat.

Zugleich weiten die Razzien gegen Tschetschenen den Blick auf die Dimensionen des Dschihad. Dieser sogenannte "heilige" Krieg beschränkt sich eben nicht auf Kämpfer des Kalifats im Irak und in Syrien. Auch in Tschetschenien wollen Islamisten ein Kalifat errichten, gibt es Verzweigungen zwischen nordkaukasischen und arabischen Dschihadisten und von dort zu afrikanischen.

Die Razzien zeigen, dass die Behörden das Gefahrenpotenzial auf dem Schirm haben. Um so dringender sind die Mahnungen zu noch intensiverer und vor allem internationaler Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden im Anti-Terrorkampf.

(RP)
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