Warnung aus dem Sinai

Zwei Raketen sind in dem beliebten israelischen Badeort Eilat eingeschlagen. Niemand ist dabei zu Schaden gekommen, aber der Vorfall ist dennoch äußerst ernst zu nehmen. Zum einen, weil viel Glück im Spiel war. Wären die Raketen nicht auf freiem Gelände eingeschlagen, sondern mitten in der Stadt, hätte es wohl ein Massaker gegeben. Zum anderen, weil der Angriff nur das vorläufig letzte in einer Reihe ähnlicher Vorkommnisse war.

Die Lage an Israels Grenzen wird zunehmend bedrohlich. Das zeigt sich auch auf den Golanhöhen. Seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 war es dort ruhig geblieben. Doch unlängst hat der syrische Bürgerkrieg auf dem Golan erste Scharmützel provoziert. Im Süden sieht es noch schlimmer aus. Auf dem Sinai nutzen islamistische Kampfgruppen, Waffenschmuggler und Menschenhändler das nach Mubaraks Sturz entstandene Machtvakuum, um sich auszubreiten. Schon bald könnte dort eine Situation entstehen wie in Mali. Ägyptens Präsident Mursi tut nichts dagegen. Ob nun aus Kalkül gegenüber Israel oder aus Naivität: Er spielt mit dem Feuer.

(RP)
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