Berlin Vorwürfe gegen den Ehemann

Berlin · Bettina Wulff drängt in die Öffentlichkeit. Mehr als ein halbes Jahr nach dem Rücktritt ihres Mannes Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten erhebt sie in einer Serie von mehreren Interviews Vorwürfe auch gegen ihn.

Die 38-Jährige hat ihr Buch "Jenseits des Protokolls" zwei Monate vor dem angekündigten Termin auf den Markt gebracht. Zugleich klagt sie in der Zeitschrift "Brigitte" darüber, dass sie an der Seite ihres Mannes jahrelang ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken musste. Sie wirft außerdem einen kritischen Blick auf ihre Beziehung: "Ich werfe ihm manchmal vor, dass er mich ein großes Stück auch in die Rolle gedrängt hat. Und wenn ich es im Nachhinein betrachte, rächt sich dies auch in der Beziehung." Besonders schwierig sei die Zeit vor dem Rücktritt im Februar dieses Jahres gewesen. Ihr Mann habe es nicht geschafft, sich auch noch um ihre Gefühle zu kümmern, klagt seine Frau. Das bereue er heute. "Wir haben uns professionelle therapeutische Hilfe geholt, weil man das allein gar nicht verarbeiten kann", ergänzt sie.

In ihrem Buch weist Bettina Wulff Gerüchte zurück, sie habe früher im Rotlicht-Milieu gearbeitet. Gegen diese Verleumdungen geht sie auch gerichtlich vor. Der "Bunten" sagte sie dazu: "Obwohl ich eine starke Frau bin, habe ich viel geweint." Mit der Veröffentlichung des Buches wolle sie jetzt einen Neuanfang schaffen. "Ich habe zu lange nach den Terminplänen meines Mannes gelebt", zieht die frühere First Lady Bilanz. In der "Gala" sagt sie: "Ich habe in den letzten Jahren viele Dinge hingenommen aus Respekt vor der Position meines Mannes." Jetzt wünsche sie sich, ein normales Leben führen zu können: "Ich möchte wieder in die Öffentlichkeit gehen können, wenn ich es will."

(RP)
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