Franzosen sind Europas Schluckspechte Vor allem Frauen und Jugendliche holen auf

Paris (dpa). Ein Gläschen Rotwein, egal zu welcher Tageszeit, scheint den Franzosen nach wie vor zu schmecken. Gemeinsam mit den Portugiesen stehen die Experten in Sachen Ess- und Trinkkultur weiterhin an der Spitze Europas, was den Alkoholkonsum betrifft.

Mit 13 Litern puren Alkohols pro Kopf und Jahr sei die Liebe der Franzosen zu diesen Getränken seit 1990 konstant geblieben, berichtete die Tageszeitung "Le Figaro" am Samstag unter Berufung auf die französische Gesellschaft zur Bekämpfung von Alkoholismus.

Aber es gibt auch Veränderungen: In den sechziger Jahren trank der Durchschnitts-Franzose nach Angaben des Blattes noch 130 Liter Wein im Jahr, heute seien es nur noch 60 Liter. Im selben Zeitraum sei die Attraktivität von Mineralwassern aller Art um mehr als das Doppelte gestiegen, auf 83 Liter pro Nase und Jahr. Aber auch Bier und "harte" Getränke mit einem Alkoholgehalt von über 40 Prozent sind laut Statistik allmählich im Kommen: Mit 2,5 Litern greift der durchschnittliche Franzose heute jährlich weitaus öfter zur Schnapsflasche als noch vor vierzig Jahren, als durchschnittlich nur zwei Liter registriert wurden. Demgegenüber stehen 38 Liter Bier innerhalb von zwölf Monaten - 1965 waren es 35 Liter.

Sorgen macht sich die Gesellschaft vor allem um Jugendliche und Frauen: Beide Gesellschaftsgruppen, die sich früher vornehm enthielten, nehmen heute immer häufiger einen kräftigen Schluck, junge Menschen doppelt so oft als noch vor zehn Jahren.

(RPO Archiv)
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