Fotos Von der Eisenerzgrube zum Atommüllendlager
Sichere Endlager für Atommüll gibt es nicht und wird es vermutlich aufgrund der sich ständig ändernden geologischen Verhältnisse auch niemals geben. Aus diesem Grund wird der Atommüll oft quer durch Europa transportiert. Diese Transporte sind nicht ungefährlich. Es gibt beispielsweise für Transportunfälle keinen wirksamen Katastrophenschutz.
Das kontaminierte Material wird aus den Kernkraftwerken zu zentralen Zwischenlagern gebracht, die sich jedoch als Sackgasse entpuppen. Auch die Wiederbereitungsanlagen bieten keine Alternative, denn hier wird zusätzlicher Atommüll erzeugt. Außerdem leiten die Wiederaubereitungsanlagen radioaktive Substanzen in Luft und Meere und verseuchen damit ganze Landstriche um die Atomanlagen herum mit radioaktiver Strahlung.
Das Kernkraftwerk Obrigheim hat im September 1999 als erstes deutsches Kernkraftwerk das inzwischen von allen deutschen Kernkraftwerken geforderte Standort-Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen.
Zwischenlager Nord: Blick in die Großkomponentenhalle 7.
In den Castoren werden die radioaktiven Stoffe transportiert.
Weitere Zwischenlager befinden sich in Ahaus und Gorleben. Es kommt immer wieder verstärkt zu Protesten, da die Eignung des Gorlebener Salzstocks strittig ist. 1987 krachte beinahe ein Schacht in sich zusammen und der Ausbau ist begleitet von permanenten Wassereinbrüchen.
Transport des Reaktordruckgefäßes ins Zwischenlager.
Reinigung von Anlageteilen
Hochradioaktiver Atommüll erzeugt noch über Jahre hinweg eine immense Wärmemenge. Um diese kontrolliert abzuführen, muss der Müll rund 40 Jahre zwischengelagert und dabei gekühlt werden. Endlager für diese stark strahlenden Stoffe sind bis jetzt nicht gefunden.
Gelb bemalte Fässer weisen in Salzgitter vor der Schachtanlage Konrad auf vergangene Proteste hin.
Im Februar 1999 setzte der damalige Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) den "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlager" (AkEnd) ein, der die Grundlagen für ein neues Entsorgungskonzept erarbeiten soll.
Die rot-grüne Bundesregierung schlägt jedoch schnell wieder den zuvor für gescheitert erklärten Weg in der Atommüllpolitik ein. Der Salzstock Gorleben und die Eisenerzgrube in Salzgitter kommen als mögliche Endlager in Gespräch.
Doch auch bei schwach- bis mittelradioaktiven Materialien versprechen die Endlager keine absolute Sicherheit. Im Mai 2002 will der damalige niedersächsische Umweltminister Wolfgang Jüttner Schacht Konrad genehmigen. Klagen der Stadt Salzgitter, der angrenzenden Gemeinden Lengede und Velchede und eines benachbarten Landwirtes gehen gegen die Inbetriebnahme des Schacht Konrad als Atommüllendlager ein.
Aktivisten der Naturschutzorganisation Robin Wood demonstrieren vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg gegen die Genehmigung des Atommüllendlagers Schacht Konrad.
Mittwoch, 08.03.2006: der Vorsitzende Richter Wolfgang Kalz verkündet am OVG Lüneburg das Urteil: die Klagen werden zurückgewiesen. Die Kommunen würden weder in ihrer Planungshoheit noch als Eigentümer von Grundstücken in ihren Rechten berührt. Außerdem sei der Standort nach Prüfung durch die Planfeststellungsbehörde für ein Endlager geeignet.