Vollbeschäftigung kostet

Wer von Vollbeschäftigung spricht, muss auch sagen, was er darunter versteht. Geht es darum, allen Bürgern im Erwerbsalter, die arbeiten möchten, eine Arbeit zu ermöglichen, liegt dieses Ziel in weiter Ferne. Geht es aber zunächst "nur" um die Senkung der Arbeitslosenquote unter jene Marke von vier Prozent, die Fachleute gerne als Synonym für Vollbeschäftigung nehmen, rückt sie in greifbare Nähe. Die Union verspricht nicht zu viel, wenn sie im Wahlkampf ankündigt, bis zum Jahr 2025 Vollbeschäftigung zu erreichen.

Das Jahr 2025 ist geschickt ausgewählt, denn es liegt weit jenseits der nächsten Legislaturperiode. Die nächste Regierung wird daran also gar nicht gemessen werden können. Trotzdem wird sie sich sichtbar auf das Ziel zubewegen müssen. Das kann sie nur, wenn sie endlich die über eine Million Langzeitarbeitslosen stärker in den Fokus nimmt. Viele brauchen gezielte persönliche Coaching-Programme, die sehr teuer sein werden. Die Union muss hier mit beherzten Maßnahmen beweisen, dass sie es mit dem Vollbeschäftigungsziel wirklich ernst meint.

(mar)
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