Statistiker suchen nach neuen Wegen Volkszählung light - Baldrian für Querulanten

Berlin (rpo). Die Bundesregierung will die Bevölkerungsdaten künftig nicht nur effizienter und kostengünstiger erheben, sondern sich dabei auch eine Menge Ärger mit den Bürgern ersparen.

Sie stellt ihre Erhebungen auf ein so genanntes "registergestütztes Zensusverfahren" um und nutzt dabei verstärkt bundesweit bereits vorhandene Verwaltungsdateien, wie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Rudolf Körper (SPD), am Mittwoch in Berlin erläuterte.

Am 5. Dezember startet ein Testverfahren, bei dem in 555 Gemeinden etwa 450 000 Bürger befragt werden sollen. Die Ergebnisse sollen dann zeigen, in wie weit die vorhandenen Dateien für eine solche Erhebung genutzt werden können. Die Bundesregierung verweist dabei auf die positiven Erfahrungen in den nordeuropäischen Staaten Norwegen und Schweden. Auf die traditionelle Vollerhebung, die heute schätzungsweise zwei Milliarden Mark (rund 1,02 Milliarden Euro) kosten und genauso viel Widerstand in der Bevölkerung auslösen dürfte wie beim vergangenen Mal 1987, wollen Statistiker und Bundesregierung jedenfalls verzichten.

(RPO Archiv)
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