Persönlich Volker Kluwe . . . spricht Klartext

Hannovers Polizeipräsident kommt schnell zum Punkt: "Es gab ernsthafte Planungen, etwas zur Explosion zu bringen", sagt Volker Kluwe in der NDR-Sendung "Hallo Niedersachsen" am Dienstagabend. Nicht einmal eine Minute dauert das Interview - und Kluwe wird in dieser kurzen Zeitspanne konkreter als Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eine gute Stunde später in der gesamten Pressekonferenz. Sichtlich unangenehm ist es dem Bundesinnenminister, als er mit Kluwes klaren Worten konfrontiert wird, de Maizières Antwort bleibt trotzdem ausweichend.

Mag sein, dass der Polizeipräsident schlicht der Hartnäckigkeit des Journalisten nachgab und am Ende mehr sagte, als er eigentlich wollte. Dagegen spricht aber seine langjährige Erfahrung, auch auf internationalem Parkett.

Kluwe, 1956 geboren, war im niedersächsischen Innenministerium für die internationale Zusammenarbeit der Polizei zuständig. Danach vertrat der gebürtige Niedersachse vier Jahre lang

die deutschen Bundesländer in Fragen der Organisierten Kriminalität bei der Europäischen Union in Brüssel und wurde wenig später zum Vizepräsidenten des Landeskriminalamts in Hannover ernannt. Polizeipräsident in Hannover ist Kluwe seit 2013.

Mit dem Schutz von Großveranstaltungen kennt er sich aus. Hannover Messe und Cebit sind in dieser Hinsicht jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Insbesondere, weil stets ein hoher Repräsentant des jährlich wechselnden - häufig politisch umstrittenen - Gastlandes die Messe mit eröffnet. Terrordrohungen sind für Kluwe nicht neu.

Für ihn als Polizeipräsidenten steht die Sicherheit an erster Stelle. Und Kluwe hat lange genug Polizeidienst an der Basis verrichtet, um zu wissen, wie Menschen in Extremsituationen angesprochen werden müssen. Vielleicht war es das, was ihn am Dienstagabend Klartext sprechen ließ.

(RP)