Volker Beck soll als Kölner OB kandidieren

Köln Volker Beck nimmt zurzeit an den Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen in Rheinland-Pfalz teil. Der Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion sei ein "versierter Verhandler", den man "gerne dabei" habe, sagte ein Mainzer Grüner. Nun wird Beck für eine Spitzenposition in NRW gehandelt. Der gebürtige Stuttgarter soll den Kölner OB Jürgen Roters (SPD) bei der nächsten OB-Wahl ablösen, heißt es in Parteikreisen.

Die Kölner Grünen wollen Roters, den sie 2009 gemeinsam mit der SPD ins Rennen geschickt hatten, nicht erneut unterstützen. Roters hänge "am Gängelband der SPD", kritisiert Sven Lehmann, Landesvorsitzender der Grünen. Mit seinen Positionen, zum Beispiel gegen Kernruhezeiten am Kölner Flughafen, sei er auf "maximale Distanz" zu den Grünen gegangen. In der Kölner Ratsfraktion der Grünen heißt es, Roters sei eine Fehlbesetzung.

Volker Beck ist seit 1994 Kölner Bundestagsabgeordenter. Bei den Grünen setzt man darauf, der Politiker könne die in Köln nicht unmaßgebliche Gruppe der Schwulen und Lesben von sich überzeugen und gleichzeitig im bürgerlichen Lager punkten. Die Wiedereinführung der Stichwahl, die im Landtag beschlossen wurde, lässt die Chancen der Grünen, den Oberbürgermeister der größten Stadt in NRW zu stellen, steigen.

OB Roters sieht der möglichen Auseinandersetzung mit dem Spitzen-Grünen gelassen entgegen. Beck sei ein "passabler Politiker", der "einen guten Ruf" habe. Köln sei "vom Grundmuster her aber eine sozialdemokratisch geprägte Stadt". Ob er 2015 erneut antreten wird, ließ der SPD-Politiker offen. Beck erklärte auf Anfrage, die Frage nach der OB-Kandidatur in Köln stehe derzeit nicht an.

(RP)
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