Wichtigster Verbündeter in Südostasien Vietnam und Russland weiten Beziehungen aus

Hanoi (dpa). Russland will mit Vietnam künftig stärker wirtschaftlich und militärisch zusammenarbeiten. Bei einem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in dem kommunistischen Land vereinbarten beide Staaten, ihre Kooperation bei Ölförderung, Stromerzeugung, Schiffbau sowie im Banken- und Tourismussektor auszuweiten, hieß es auf einer Pressekonferenz Putins mit seinem Amtskollegen Tran Duc Luong am Donnerstag in Hanoi.

Putin deutete an, dass es laufende Verhandlungen auch über eine verstärkte militärische Zusammenarbeit gebe. "Vietnam will nicht nur seine in der Sowjetunion und Russland gekauften Waffen in Stand halten, sondern es braucht auch neue Waffensysteme", sagte er. Die Führung in Hanoi habe bereits deutlich gemacht, dass sie die Rüstungsgüter wolle und sie sich auch leisten könne.

Ziel des Präsidentenbesuchs sei überdies, den Pachtvertrag für den Marinestützpunkt Cam Ranh Bay im Süden Vietnams zu verlängern, der im Jahr 2004 ausläuft, hieß es aus diplomatischen Kreisen in Hanoi. Von dem Tiefwasserhafen aus lassen sich die viel befahrenen Schifffahrtslinien im Südchinesischen Meer kontrollieren.

Die vietnamesischen Schulden betrugen im vergangenen Jahr elf Milliarden Transferrubel sowie 27,6 Millionen US-Dollar. Ab heute schulden die Vietnamesen den Russen noch 1,5 Milliarden US-Dollar. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die Beziehungen zwischen Moskau und Hanoi abgekühlt, da nach dem Kollaps die Unterstützung durch Russland von 2 Milliarden Dollar pro Jahr versiegte.

(RPO Archiv)
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