Kiew Vier deutsche Beobachter in der Gewalt von Separatisten

Kiew · Prorussische Separatisten haben nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums in Slawjansk einen Bus mit Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in ihre Gewalt gebracht. Darunter befinden sich vier Deutsche. Deutschland führt den Militärbeobachtereinsatz in der Ukraine. Der Gruppe, die von den Separatisten der Spionage bezichtigt wurde, gehören drei unbewaffnete deutsche Offiziere, ein deutscher Dolmetscher sowie je ein Militärbeobachter aus Tschechien, Polen, Schweden und Dänemark an. Sie wurden von fünf ukrainischen Soldaten und einem Fahrer begleitet.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zeigte sich besorgt. Noch sei die Lage aber unklar. Die Bundeswehr habe Kontakt mit den Familien der vier Deutschen aufgenommen. Das Auswärtige Amt richtete einen Krisenstab ein.

Slawjansk ist eine Hochburg der Separatisten im Osten des Landes. Die Zusammenstöße zwischen ukrainischen Sicherheitskräften und prorussischen Aufständischen hatten fünf Todesopfer gefordert.

Die Separatisten zerstörten auch einen Armeehubschrauber. Ein Scharfschütze habe auf dem Militärflugplatz Kramatorsk in den Tank der am Boden stehenden Maschine geschossen, sagte der Chef des Kiewer Anti-Terror-Zentrums, Wassili Krutow. Der Helikopter Mi-8 sei explodiert, der Pilot sei beim Sprung aus der Maschine verletzt worden.

Bei der Explosion einer aus einem Auto geworfenen Handgranate an einem Kontrollposten nahe Odessa am Schwarzen Meer wurden sieben Menschen verletzt. Proukrainische Einwohner der Hafenstadt wollen mit Kontrollen verhindern, dass prorussische Rebellen aus der moldawischen Region Transnistrien in die Ukraine eindringen.

(RP)
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