Viele Staus wären vermeidbar

Wohl jeder Autofahrer hat sich schon über diese Situation geärgert: Der Verkehr stockt an einer Baustelle, an der weit und breit kein Arbeiter zu sehen ist. Manchmal gibt es tatsächlich einen guten Grund, warum das so ist. Einige Arbeiten können zum Beispiel nur bei Trockenheit oder bei bestimmten Temperaturen durchgeführt werden, Brückenreparaturen finden oft unsichtbar unterhalb der Fahrbahn statt. Aber es gibt auch Fälle, in denen die Arbeiter schlicht abgezogen wurden, weil anderswo dringendere Aufträge zu erledigen sind.

Schon die schwarz-gelbe Vorgängerregierung von NRW hat sich darum bemüht, dieses Ärgernis durch die Einführung eines Bonus-Systems für besonders schnelle Baufirmen abzumildern. Allerdings hilft dieses Rezept nur bei neuen Baustellen. Bei den Großprojekten, die seit Jahren Staus verursachen, wirkt der Turbo nicht. Umso wichtiger wäre es, dass das Land alle Instrumente nutzt, die verfügbar sind, um Staus zu vermeiden. Dazu zählen auch mehr Nachtbaustellen. NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) hat sich jedoch aus Kostengründen dagegen ausgesprochen. Den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch endlose Staus entsteht, hat er dabei offenbar nicht berücksichtigt. Viele Staus in NRW werden nicht durch Unfälle und Bauvorhaben, sondern durch zaudernde Politik verursacht.

Bericht: Minister rügt . . ., titelseite

(RP)
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