Laschet-Nachfolger Viel Zustimmung in NRW-CDU zu Merz
Düsseldorf · Der Sauerländer will im dritten Anlauf CDU-Chef werden und präsentiert sein Team. In Merz Landesverband rechnen viele fest mit einem Sieg des früheren Fraktionschefs. Pragmatismus und nicht weiter das Abräumen eigener Positionen seien nun gefordert, heißt es.
Im Rennen um den Bundesvorsitz der CDU hat der Sauerländer Bundestagsabgeordnete Friedrich Merz sein „Team CDU“ vorgestellt. Merz präsentierte als seinen Kandidaten für den Posten des Generalsekretärs den früheren Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (46) und als dessen Stellvertreterin die 34-jährige Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp.
In der nordrhein-westfälischen CDU rechnen viele Mitglieder damit, dass sich Merz gegen den ebenfalls aus NRW stammenden Norbert Röttgen sowie den geschäftsführenden Kanzleramtsminister Helge Braun durchsetzen wird. Ein prominenter Mandatsträger sagte: „Friedrich Merz ist einfach dran, und wir brauchen erst mal die Chance, ein Profil gegenüber der Ampel, aber vor allem für uns selbst zu finden.“ Er erwarte viel Pragmatismus und nicht weiter das Abräumen eigener Positionen. Weitere Mitglieder äußerten sich gegenüber unserer Redaktion ähnlich.
Der Landesvorsitzende des Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke, sagte: „Meine Erwartung an den neuen Vorsitzenden ist, dass er die Bandbreite der Volkspartei CDU erkennbar werden lässt. Eine eindimensionale Ausrichtung als konservative Alternative zur FDP wäre nicht der Weg zu alter Stärke, sondern würde den Abwärtstrend beschleunigen.“ Radtke forderte zudem ein möglichst paritätisches Team, das nicht nur Landsmannschaften, sondern auch die unterschiedlichen Flügel berücksichtige: „Das wäre die richtige Antwort auf den Chaosstart der Ampel.“
Der Bezirksvorsitzende der CDU Ruhr, Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, sagte, dass zwei Kandidaten aus NRW kämen, zeige noch einmal die besondere Stellung des Landesverbandes. „Zwei Bewerber sind den Mitgliedern bereits bekannt. Mit Helge Braun tritt ein weiterer Kandidat an, der die amtierende Bundesregierung eng begleitet hat und Erfahrungen aus dieser Zeit mitbringt.“ Das Rennen sei völlig offen, es gebe keinen Favoriten. Kufen forderte ein deutliches Signal, um nach der Personalentscheidung die anstehenden Herausforderungen und Themen anzugehen. „Wir müssen von der Personalfrage schnell zu den inhaltlichen und organisatorischen Fragen kommen.“


