Versteckspiel mit Gift-Eiern

Die Lebensmittelskandale folgen fast immer dem gleichen Muster: Die Öffentlichkeit erfährt von belastetem Fleisch oder belasteten Eiern, die betreffende Ware wird schnell aus dem Handel genommen. Nach Tagen oder Wochen erst wird das wahre Ausmaß des Skandals deutlich. Die zuständigen Minister von Bund und Ländern versprechen intensiveren Informationsaustausch und verbesserte Kontrollen. Bis zum nächsten Mal.

Seit dem letzten Dioxin-Skandal vor etwa anderthalb Jahren hat vor allem der Bund seine Hausaufgaben erledigt. Die Vorschriften für die Futtermittelherstellung sind strenger geworden, private Labore sind zur Meldepflicht verdonnert worden. Das entscheidende Problem allerdings haben die Länder liegenlassen: Es bedarf eines bundesweiten Konzepts zur Vorbeugung vor Lebensmittelskandalen und zum Informationsfluss in der Krise. Der Bundesrechnungshof hat den Ländern dafür den Weg gewiesen. Bislang sind seine Ratschläge ignoriert worden.

Über den aktuellen Fall in NRW ist noch zu wenig bekannt, um ihn abschließend beurteilen zu können. Klar ist aber schon: Die Informationen über verseuchte Eier sind zum Schaden der Verbraucher etwa vier Wochen lang zurückgehalten worden. Das ist schlicht empörend.

(RP)
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