Gesprächsbereitschaft erklärt Versöhnliche Gesten Indiens an Pakistan

Neu-Delhi (rpo). Nach wochenlangen Spannungen zischen Indien und Pakistan zeichnet sich wegen des Kaschmir-Problems eine Entspannung ab.

Wenige Stunden vor der Ankunft von US-Außenminister Colin Powell in Neu-Delhi am Donnerstag signalisierte der indische Innenminister Lal Advani Gesprächsbereitschaft. Die Rede des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf vom Samstag, in der er mehrere Terrorgruppen verbot, bezeichnete Advani als wichtig und wegweisend. Bisher hatte Neu-Delhi zurückhaltend auf Musharrafs programmatische Rede reagiert.

Die versöhnlichen Gesten kamen inmitten einer diplomatischen Initiative Powells, die sich an ihren Grenzen hochgerüstet gegenüberstehenden beiden Atommächte auf Friedenskurs zu bringen. In Islamabad rief er am Mittwoch beide Länder auf, den Streit um das Himalaja-Gebiet politisch zu lösen. "Wir brauchen einen Feldzug gegen den Terrorismus, nicht einen Feldzug dieser beiden Länder gegeneinander", sagte Powell. Von Islamabad aus reiste er nach Afghanistan weiter, am Abend wurde er in Neu-Delhi erwartet.

Musharraf erklärte am Mittwoch erneut, er strebe eine friedliche Lösung des Konflikts an. Der pakistanische Militärmachthaber bekräftigte jedoch seine Haltung, in Kaschmir den Kampf gegen die "indische Besatzung" politisch und moralisch zu unterstützen. Nach einem Anschlag auf das indische Parlament am 13. Dezember, den die indische Regierung von Pakistan unterstützten Muslim-Extremisten zuschrieb, hatten beide Länder Truppen an ihren Grenzen stationiert und mit Krieg gedroht. Wegen Kaschmir haben Indien und Pakistan bereits zwei Kriege gegeneinander geführt.

(RPO Archiv)
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