Düsseldorf/Stuttgart Verkehrsminister gegen Fahrverbote für Dieselautos

Düsseldorf/Stuttgart · Die Verkehrsminister der Länder haben sich gegen ein generelles Fahrverbot für Dieselfahrzeuge ausgesprochen. Die überwiegende Mehrheit der Minister sei überzeugt davon, dass dies der falsche Weg wäre, erklärte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) nach einem Treffen mit seinen Kollegen in Stuttgart. Stattdessen wolle man die Belastung durch Stickstoffdioxid in den Innenstädten mit Alternativen zur blauen Plakette deutlich reduzieren. Die blaue Plakette ist für Diesel-Autos gedacht, die wenig oder kein Stickoxid ausstoßen. Sie dürften im Falle einer Einführung in die Umweltzonen der Städte fahren, andere Diesel-Fahrzeuge nicht.

"Viele Menschen haben sich ein Diesel-Fahrzeug gekauft, um den Geldbeutel und durch weniger CO2-Ausstoß auch die Umwelt zu schonen", erklärte Groschek. "Diese Menschen, aber auch viele Unternehmen, darf man jetzt nicht zu Sündenböcken machen." Zugleich müssten die Städte in ihren Funktionen als Handelszentren, Arbeitsplätze, Wirtschafts- und Kulturzentren funktionsfähig bleiben.

Die Minister plädierten dafür, mehr emissionsarme und -freie Busse im öffentlichen Personennahverkehr einzusetzen. "Wir müssen den Hebel insbesondere im ÖPNV ansetzen", erklärte der Infrastrukturminister aus Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel (SPD). "Wenn es uns gelingt, noch mehr alte durch moderne Linienbusse zu ersetzen, dann machen wir einen wichtigen Schritt, um die Grenzwertüberschreitungen in den Griff zu bekommen." Großes Potenzial hätten Elektrobusse, sagte Groschek: "Viel mehr Sinn als eine Kaufprämie für E-Autos macht die Elektrifizierung des Busverkehrs."

(RP)
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