Verdienter Jubel in Mali

Frankreichs Vormarsch in Mali verläuft bisher über alle Erwartungen erfolgreich. Weit schneller als erwartet haben die Franzosen, eher begleitet als unterstützt von einigen malischen Armee-Einheiten, die wichtigsten Städte von der Herrschaft der Islamisten befreit. Gestern rückten sie auch in Timbuktu ein, wo die islamischen Extremisten im vergangenen Jahr ihren Eroberungsfeldzug im Norden Malis begonnen hatten.

Für Siegesjubel ist es freilich zu früh. Bisher haben die Franzosen einen klassischen, einen symmetrischen Krieg geführt. Die Islamisten hatten Nachschubdepots, Kommandoposten, schweres Kriegsgerät, die man aus der Luft attackieren konnte. Doch nun, da diese Strukturen weitgehend zerschlagen sind, könnte die zweite, die weit gefährlichere Phase des Konflikts drohen. Wie in Afghanistan würde dann vor allem aus dem Hinterhalt gekämpft, mit Sprengfallen und Attentaten. Freilich mit einem Unterschied: der Rückhalt der Extremisten in der Bevölkerung ist gleich null. Die Menschen bejubeln die Franzosen als Befreier – sie haben es verdient.

(RP)
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