Oft selbst ins kriminelle Milieu verstrickt V-Leute, Anstifter und verdeckte Ermittler

Hamburg (rpo). V-Leute liefern Erkenntnisse über kleine und große Straftaten. Diese Verbindungsleute sind Spitzel, die meist selbst ins kriminelle Milieu verstrickt sind, und der Kriminalpolizei manch wertvollen Hinweis zur Aufklärung geben.

Als Gegenleistung erhalten die Tipp-Geber Vergünstigungen, vermutlich auch als Bargeld. Über die Art der Belohnung in speziellen Fällen erfährt die Öffentlichkeit nichts. Wie der V-Mann muss auch der "agent provocateur" (französisch, etwa: Anstifter) bei einer Entdeckung die Rache der Unterwelt fürchten. Die auch Lockspitzel genannten Helfer informieren ihre Auftraggeber nicht nur. Sie werden eingeschleust, um Verdächtige in eine Falle zu locken oder gar zu einer Straftat zu animieren, damit diese endlich überführt werden können. Mit V-Leuten und Lockspitzeln arbeiten insbesondere Rauschgiftdezernate.

Wie im Fall der rechtsextremen NPD jetzt bestätigt wurde, sind auch mutmaßlich verfassungsfeindliche Gruppierungen im Visier der Tat-Provokateure. Generelle Kritiker des Einsatzes solcher Ermittlungshelfer haben den Verdacht, dass so gezielt kriminelle Energien für Taten mobilisiert werden, die normalerweise nicht begangen worden wären.

Nicht mit diesen Helfern zu verwechseln sind die verdeckten Ermittler. Dabei handelt es in der Regel um Kriminalbeamte, die mit falschen Papieren und einer erfundenen Identität abtauchen. Einsatzgebiet der getarnten Agenten ist die Unterwelt der gemeinen und organisierten Kriminalität.

(RPO Archiv)
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