Zeitgleich Werbung um Unterstützung im Sicherheitsrat USA: Wirtschaftshilfe an Pakistan

Washington/Islamabad (rpo). Die USA haben ihre Sanktionen gegen Pakistan aufgehoben und den Weg für Wirtschaftshilfen im Umfang bis zu 250 Millionen Dollar freigemacht. Die Entscheidung erfolgte zu einem Zeitpunkt, da die USA um die Unterstützung des Sicherheitsratsmitglieds Pakistan für eine neue Irak-Resolution werben.

Mit den Wirtschaftshilfen solle der Übergang zur Demokratie in dem asiatischen Land erleichtert werden, erklärte US-Präsident George W. Bush bei der Bekanntgabe der Entscheidung am Freitagabend. Die USA verhängten Sanktionen gegen Pakistan und ebenso gegen Indien, nachdem die beiden Länder 1998 Atomwaffen getestet hatten. Das Verbot wirtschaftlicher und militärischer Hilfe für Islamabad wurde nach dem Militärputsch des jetzigen Präsidenten Pervez Musharraf im Jahre 1999 bekräftigt. Dies änderte sich jedoch nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Musharraf stellte sich im Kampf gegen den internationalen Terrorismus auf die Seite der USA und zog seine Unterstützung für die Taliban in Afghanistan zurück. In der Folgezeit wurden die Strafmaßnahmen bereits gelockert.

Die jetzige Aufhebung bezeichnete Bush als wichtigen Schritt für den Anti-Terror-Kampf. Beobachter sahen allerdings einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Bemühungen, die Regierung in Islamabad auch in der Irak-Krise auf die Seite Washingtons zu bringen. Pakistan hat zwar angedeutet, es wolle sich bei einer Abstimmung über eine kriegslegitimierende Resolution enthalten, gilt offiziell aber weiterhin als unentschlossen. Mit fünf ebenfalls noch nicht festgelegten Ratsmitgliedern könnte es damit zum Zünglein an der Waage werden.

Die Regierung in Islamabad begrüßte die Aufhebung der Sanktionen. Informationsminister Sheikh Rashid Ahmed erklärte, die USA hätten diesen Schritt schon seit geraumer Zeit erwogen. Er belege das herzliche Verhältnis zwischen Pakistan und Amerika.

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