Größte Operation seit einem Jahr USA starten Großrazzia auf Suche nach Bin Laden

Bagram/Afghanistan (rpo). Fast zeitgleich mit dem Beginn des Irak-Krieges haben die USA in Afghanistan eine Großrazzia auf der Suche nach El-Kaida-Chef Osama bin Laden gestartet.

Die USA haben im Südosten Afghanistans ihre größte Suchaktion nach versprengten Untergrundkämpfern seit einem Jahr gestartet. An den Razzien in mehreren Dörfern der Gebirgsregion waren nach Militärangaben rund 800 Soldaten der 82. Luftlandedivision sowie kleinere Bodentruppen beteiligt. Es handelt sich um die größte Offensive seit der "Operation Anaconda" vor einem Jahr.

Die in Afghanistan stationierten US-Streitkräfte erklärten, der Einsatz habe am frühen Morgen mit einem Luftangriff in der Nähe von Kandahar begonnen. Anlass sei eine Vielzahl von Geheimdienstberichten über verdächtige Aktivitäten rund um die ehemalige Taliban-Hochburg Kandahar, sagte Oberst Roger King. Es sei reiner Zufall, dass der Einsatz mit dem Beginn des Irak-Kriegs zusammenfalle. Aus Militärkreisen in Washington verlautete, die Geheimdienste hätten Funksprüche aus Höhlen in der Nähe der betroffenen Dörfer abgefangen.

Die Suchaktion konzentrierte sich auf den Bezirk Maruf, wo der Stamm des Taliban-Chefs Mullah Mohammed Omar lebt, wie ein Sprecher der Provinzregierung in Kandahar erklärte. Die US-Truppen seien auf der Suche nach versprengten Taliban-Kämpfern, sagte der Sprecher. Nach Angaben eines US-Militärsprechers ist die Aktion auf zwei bis drei Tage angelegt. Bei einem ähnlichen Einsatz in der benachbarten Provinz Helmand vor einem Monat waren mehrere Verdächtige getötet und über 30 gefangen genommen worden. Weitere Razzien fanden im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet statt. Nach US-Angaben gehen einige Verhaftungen der vergangenen Wochen auf Hinweise des im März verhafteten Chalid Scheich Mohammed zurück. Das hochrangige El-Kaida-Mitglied gilt als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001.

Wie am Donnerstag außerdem bekannt wurde, sind drei afghanische Regierungssoldaten bei einem Angriff von Taliban-Kämpfern getötet worden. Fünf der Angreifer seien verhaftet worden, teilte am Donnerstag der Sicherheitschef der südafghanischen Stadt Spinpoldak, Abdul Rassak Pandschiri, mit. Der Angriff trug sich am Mittwoch in der Nähe der Grenze zu Pakistan zu.

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