Diskussion über Antifa Selbstverständlich antifaschistisch

Analyse | Berlin · US-Präsident Donald Trumps Ankündigung, die Antifa zu einer Terror-Gruppe zu erklären, hat in Deutschland eine Debatte über Linksradikale angefacht. Doch die ist geprägt von absichtlichen Missverständnissen.

 Gewaltsame Proteste 2017 beim G20-Gipfel in Hamburg (Archiv).

Gewaltsame Proteste 2017 beim G20-Gipfel in Hamburg (Archiv).

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Donald Trump und Saskia Esken haben nicht viele Gemeinsamkeiten. Eine teilen der US-Präsident und die SPD-Chefin aber doch: Sie nutzen den Kurznachrichtendienst Twitter leidenschaftlich gern. 34 Zeichen genügten Esken auf der Plattform nun, um mit einer Reaktion auf Trump eine hitzige Debatte über Antifaschismus, Linksradikale und die richtigen Formen im Kampf gegen rechte Gewalt in Deutschland loszutreten. „58 und Antifa. Selbstverständlich“, schrieb Esken am Pfingstmontag um 9 Uhr und dürfte bei vielen Konservativen für Schnappatmung am Frühstückstisch gesorgt haben. Antifa? Meint die das ernst? Eineinhalb Stunden später legte das Social-Media-Team des SPD-Parteivorstandes nach und twitterte unter Verweis auf das Alter der Partei: „157 und Antifa. Selbstverständlich.“