Regierung solle Konflikt nicht herunterspielen US-Geheimdienste warnen vor Krise

Washington (rpo). Der Konflikt der USA und Nordkoreas sei längst eine offene Krise. Die amerikanischen Geheimdienste haben die Regierung in Washington offenbar gewarnt, den Konflikt um das Atomprogramm herunterzuspielen.

Geheimdienst-Beamte sprächen inzwischen offen von einer Krise und wichen damit von der Regierung ab, die den Konflikt herunterspiele, berichtete die Zeitung am Samstag. Die Geheimdienste drängten die Regierung, direkte Gespräche mit Pjöngjang aufzunehmen. Das hat Präsident George W. Bush bislang abgelehnt.

Die Geheimdienste gehen nach dem Bericht der "New York Times" davon aus, dass Nordkorea seine Wiederaufbereitungsanlage zur Produktion von Plutonium für Atomwaffen in Kürze anfahren wird. Der Schritt werde wahrscheinlich gleichzeitig mit einem möglichen Kriegsausbruch im Irak vollzogen, weil Washington dann abgelenkt sei.

"Wenn die Wiederaufbereitungslage angefahren ist, wird von jetzt an bis zum Sommer jeden Monat eine Bombe produziert", zitiert die Zeitung einen Regierungsbeamten. Die USA fürchten, dass Nordkorea Atomwaffen an so genannte Schurkenstaaten und Terroristen verkaufen könnte.

Nordkorea hatte nach US-Erkenntnissen in den vergangenen Tagen bereits seinen umstrittenen Atomreaktor in Yongbyon wieder hochgefahren. Der Reaktor war gemäß einem Abkommen mit den USA von 1994 jahrelang stillgelegt gewesen. Die USA und Südkorea befürchten, dass der Reaktor dem nordkoreanischen Kernwaffenprogramm dient.

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