Berlin Unklarheit über Zukunft des Bundesbankchefs

Berlin · Die seit Tagen offene Frage, wer die Bundesbank künftig führen wird, droht zu einer Belastung für den Euro zu werden. Auch 48 Stunden nach dem Bekanntwerden seines Verzichts auf eine weitere Amtszeit ließen Bundesbankpräsident Axel Weber und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Öffentlichkeit gestern im Unklaren über die berufliche Zukunft Webers. Merkel und der Bundesbankchef treffen sich heute in Berlin zum Gespräch.

Seine geplante Teilnahme am deutsch-französischen Wirtschaftsrat sagte Weber ab. Statt dem Notenbanker nimmt nun der Bundesbankvorstand Andreas Dombret an dem hochrangigen Treffen teil. Weber selbst sagte in Wien: "Ich habe mit der Bundeskanzlerin gesprochen. Ich habe ihr zugesagt, dass ich mich nicht äußern werde, bis wir einander wieder treffen und in enger Abstimmung eine Entscheidung treffen." Zuvor hatte es noch aus der Bundesbank geheißen, Weber werde eine Erklärung zu seiner Zukunft abgeben.

In Finanzkreisen hieß es, der Deutsche sei auch als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Rennen. Die EU-Staaten wollten im März einen Nachfolger für den Ende Oktober ausscheidenden EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet küren. Es sei unwahrscheinlich, dass Deutschland einen anderen Kandidaten als Weber durchsetzen könne. Darauf beharrte allerdings die FDP. Spekuliert wurde über die Deutschen Klaus Regling, den Chef des Euro-Rettungsfonds, und EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark als mögliche Kandidaten.

(RP)
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