17 Tote Unbekannte richten Massaker in Kolumbien an

Bogotá (rpo). 17 Zivilisten haben Unbekannte bei einem Massaker in Nordkolumbien getötet. Die Bewaffneten seien in den Ort El Limón eingedrungen und hätten ihre Opfer anhand einer Liste ausgewählt und sofort umgebracht. Das berichteten lokale Medien.

"Nach dem Massaker brannten sie die Häuser des Ortes nieder", wurde ein Augenzeuge zitiert. Die Überlebenden seien geflüchtet.

In der Gegend, etwa 1100 Kilometer nördlich von Bogotá, kämpfen wie in vielen anderen Landesteilen die marxistische Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) mit rechten Milizen um die Kontrolle über Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung und Nachschubverbindungen. Beide Seiten bringen oft Zivilisten um, denen sie Unterstützung der jeweils anderen Seite vorwerfen. Grundlage ist nicht selten Denunziation auf Grund persönlicher Feindschaften oder auch wirtschaftlicher Konkurrenz.

Angesichts der Gewalt fliehen immer mehr Menschen aus den Dörfern in die etwas sichereren größeren Städte. Mittlerweile gibt es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 2,7 Millionen Binnenflüchtlinge. Allein seit Jahresbeginn hätten 200 000 Menschen ihre Dörfer verlassen müssen.

(RPO Archiv)
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