2000 Beobachter sollen Palästinensergebiet kontrollieren UN-Schutztruppe: Israel stimmt angeblich zu

Jerusalem (dpa). Israel und die Palästinenser haben sich nach Angaben der israelischen Zeitung "Maariv" auf die Entsendung von UN- Beobachtern in die Palästinensergebiete geeinigt. Diese Übereinkunft beider Seiten sei in geheimen Kontakten zu Stande gekommen, schrieb das Blatt am Freitag unter Berufung auf namentlich nicht genannte ranghohe Regierungsvertreter in Jerusalem.

Danach sollen 2000 unbewaffnete UN-Beobachter sechs Monate die Vorgänge in den Palästinensergebieten beobachten und den Vereinten Nationen regelmäßige Berichte übermitteln. Die israelische Zustimmung in dieser Frage solle Palästinenser-Präsident Arafat als "Leiter" zur Beendigung der Unruhen und Rückkehr an den Verhandlungstisch dienen, schrieb "Maariv" weiter.

Israel hatte die von Arafat geforderte Entsendung einer UN- Schutztruppe entschieden abgelehnt. Aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak hieß es angesichts der neuen Berichte, Israel lehne eine UN-Beobachtertruppe weiter ab. Man habe jedoch "nie ausgeschlossen", dass im Rahmen eines Abkommens mit den Palästinensern internationale Beobachter ein solches Abkommen überwachen könnten.

Der Weltsicherheitsrat hatte vor einer Woche dem Wunsch Arafats nach einer UN-Schutztruppe verworfen. Dies sei nur mit israelischer Zustimmung möglich, hieß es. Frankreich hatte aber den Einsatz von nicht bewaffneten UN-Beobachtern angeregt. Die Palästinenser wollen dem Sicherheitsrat nach Rundfunkberichten nun einen neuen Vorschlag übermitteln, der die Anregungen Frankreichs berücksichtigt.

(RPO Archiv)
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