Zu wenig Naturschutzgebiete in Deutschland ? Umweltverbände kritisieren Bundesländer

Berlin (rpo). Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) hatten Umweltschutzverbände den Bundesländern Nachlässigkeit vorgeworfen. Die Länder müssten "endlich ihre Hausaufgaben" machen, erklärten der Naturschutzbund NABU und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Dienstag in Berlin.

Das Gericht in Luxemburg hatte Deutschland zuvor verurteilt, weil es zu wenige Naturschutzgebiete nach der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) ausgewiesen habe.

Deutschland hat nach Angaben der Verbände bislang lediglich 6,2 Prozent seiner Fläche als FFH-Gebiete nach Brüssel gemeldet. Dies sei nur die Hälfte der in Frage kommenden Flächen. Viele Bundesländer hätten auch die bis Ende März dieses Jahres eingeräumte "Schonfrist" zur Nachmeldung aller erforderlichen Gebiete ungenutzt verstreichen lassen.

Die Ausweisungen durch manche Bundesländer seien außerdem weder fachlich ausreichend noch rechtlich korrekt. Bei der Abgrenzung mancher Schutzgebiete sei "aus politischen Erwägungen getrickst" worden. So seien wertvolle Gebietsteile wegen geplanter Straßen ausgeklammert oder nachträglich wieder aus der Gebietsliste gestrichen worden.

(RPO Archiv)
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