Düsseldorf Umweltschützer fordern Verbot von Heizpilzen

Düsseldorf · Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Nordrhein-Westfalen befürchtet, dass mit dem Inkrafttreten des neuen Nichtraucherschutzgesetzes eine verstärkte Luftbelastung durch klimaschädliche Propangas-Heizstrahler entsteht. "Wir setzen uns für ein Verbot der Heizpilze ein", sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW. "Raucher, die frieren, sollen sich mit einer Wolldecke wärmen", fügte er hinzu. Der einstündige Betrieb eines Heizpilzes produziere so viel Kohlendioxid wie bei einer einstündigen Autofahrt entstehe.

Die Grünen in NRW denken darüber nach, Empfehlungen zum Umgang mit Heizpilzen im Klimaschutzplan der Landesregierung – der derzeit erarbeitet wird – festzulegen. "Ein einzelner Heizpilz stößt mit 3,5 Tonnen pro Jahr mehr Kohlendioxid aus als ein Niedrigenergiehaus", sagte Wibke Brems, Landtagsabgeordnete der Grünen: "Das ist eine Größenordnung, die man ernst nehmen muss, wenn man die Klimaschutzziele erreichen will." Zuständig seien die Kommunen.

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen wies die Forderung nach einem Heizpilz-Verbot zurück. Ein Dehoga-Sprecher erklärte, dadurch würde sich die prekäre wirtschaftliche Situation vieler Schankwirtschaften weiter zuspitzen. Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP im Landtag, nannte die Pläne des BUND "abstrus". "Erst sollen die Raucher aus den Gaststätten verbannt werden, um sie anschließend auch vor der Wirtschaft zu vertreiben", sagte Brockes. In Münster gilt bereits seit 2010 ein Heizpilzverbot auf städtischen Flächen in der Innenstadt.

(RP)
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