Berlin Umweltministerkonferenz wackelt bei Fracking-Verbot

Berlin · Ausgerechnet die Umweltminister von Bund und Ländern könnten bis Ende der Woche eine neue Debatte über die umstrittene Fördermethode Fracking lostreten. Bei ihrer Konferenz in Konstanz werden die Minister am Freitag über einen Beschlussvorschlag Schleswig-Holsteins abstimmen, das Bundesberggesetz zu ändern und damit ein deutschlandweites Fracking-Verbot zu ermöglichen. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg unterstützen das Vorhaben.

Doch sie bekommen Gegenwind, vor allem aus dem unionsgeführten Thüringen. Ein entsprechender Änderungsantrag sieht vor, den entscheidenden Absatz ersatzlos zu streichen: Der Satz "Das Fracking unter Einsatz umwelttoxischer Substanzen sollte verboten werden" würde dann fehlen. Auch vom Bund gibt es Kritik. "Es wäre nicht zielführend, Fracking als energiepolitische Option leichtfertig aus der Hand zu geben", sagt Joachim Pfeiffer, energiepolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion. Er wünsche sich "eine sachliche Debatte ohne Schaum vor dem Mund".

Fracking als Fördermethode von Schiefergas ist vor allem deswegen umstritten, weil dabei ein Chemiecocktail unter hohem Druck tief in die Erde gepresst wird. Kritiker befürchten die Verschmutzung des Grundwassers und mögliche Gesundheitsrisiken. Befürworter von Fracking hoffen auf sinkende Energiepreise und eine geringere Abhängigkeit von russischem Gas.

(jd)
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