Sotschi Ukrainische Wintersportlerin verweigert Olympia-Start

Sotschi · Aus Protest gegen das brutale Vorgehen der Regierung in Kiew hat die ukrainische Skirennläuferin Bogdana Mazozka ihre aktive Teilnahme an Olympia in Sotschi abgesagt. "Wir sind entrüstet über die Handlungen des Präsidenten und der Regierung. Wir haben beschlossen, nicht mehr anzutreten, obgleich wir die Ukraine sehr lieben", sagten Mazozka und ihr Trainer Oleg Mazozki dem ukrainischen TV-Sender 1+1. Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem ukrainischen Team das Tragen eines Trauerflors untersagt habe, hätten sie sich zu diesem Protest entschlossen. "Sollen wir lächeln, wenn es in der Ukraine soviel Blut und Opfer gibt? Das ist einfach unmöglich!"

Die Ukraine war mit 43 Athleten nach Sotschi gereist. Bogdana Mazozka hatte in Sotschi am Super-G (Platz 27) und am Riesenslalom (Platz 43) teilgenommen und war heute für einen Start im Slalom vorgesehen. IOC-Sprecher Mark Adams betonte, dass Sergej Bubka, IOC-Mitglied und NOK-Präsident der Ukraine, "die Entscheidung absolut respektiert" habe. Man sei aber überzeugt, dass die Mannschaft ihre Solidarität am besten bekunden könne, "indem sie hier in Sotschi bleibt".

Laut Bubka reist keiner der Sportler vorzeitig ab. Mazozka und Mazozki würden die Mannschaft weiter als Fans unterstützen. "In diesen schweren Zeiten ist Geschlossenheit wichtig."

(RP)
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