Moskau Ukraine sperrt Nachschub für russische Soldaten

Moskau · Seit gestern gestattet die Ukraine Russland nicht mehr, russische Soldaten in dem Konfliktgebiet Transnistrien über ukrainische Häfen zu versorgen. Kiew befürchtet, dass aus der abtrünnigen moldauischen Region eine neue russische Offensive gestartet werden könnte. Russische Beobachter argwöhnen hingegen, die Transitabkommen seien nur aufgekündigt worden, weil die Ukraine eine "zweite Front" eröffnen wolle.

Die Situation spitzt sich in jedem Fall zu. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion weigerte sich der Kreml, seine Truppen aus der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien abzuziehen. In den Wirren eines Sezessionskrieges hatte sich die mehrheitlich russischsprachige Region jenseits des Dnjestr von der Republik Moldau abgespalten. Transnistrien war der stärker industrialisierte Ostteil des Landes, ähnlich dem Donbass in der Ukraine. Seit der Spaltung des Landes ist die 14. Russische Armee in Tiraspol, der "Hauptstadt" des international nicht anerkannten Zwerggebildes Transnistrien, stationiert. Rund 1500 Soldaten sollen sich immer noch dort befinden.

Bislang wurden diese "Friedenstruppen" vor allem über den Schwarzmeerhafen Odessa versorgt. Eine alternative Route führt über den Flughafen Chisinau. Nach der Annexion der Krim bleibt wohl nur noch der alte Militärflughafen in der Nähe Tiraspols. Aber auch dafür wäre eine ukrainische Überflugerlaubnis erforderlich, die nicht mehr erteilt werden dürfte.

(don)
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