Irak-Debatte hinter verschlossenen Türen Türkei streitet über US-Truppen

Ankara (rpo). Die türkische Nationalversammlung streitet nur noch hinter verschlossenen Türen. Die wichtige Debatte über die Stationierung von US-Truppen ging am Samstagnachmittag weiter.

Medienvertreter und Zuschauer mussten den Saal verlassen. Die 550 Abgeordneten sollen dem Aufmarsch von 62 000 amerikanischen Soldaten für eine Nordoffensive gegen den Irak zustimmen und zugleich die Entsendung türkischer Truppen billigen.

Das Parlamentsvotum war wegen erheblicher Widerstände in der islamisch-konservativen Regierungspartei mehrfach aufgeschoben worden. Dennoch rechnen Beobachter nicht damit, dass die Abgeordneten ihrer Regierung die Gefolgschaft aufkündigen werden.

Die Regierungspartei AKP hat mit 362 Abgeordneten die absolute Mehrheit. In einer Probeabstimmung vor der Parlamentssitzung hätten rund 30 Abgeordnete gegen die Regierungsvorlage gestimmt, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Während der Parlamentsdebatte demonstrierten in Ankara mehr als 10 000 Menschen gegen einen Krieg. Der türkische Fernsehsender NTV sprach von der bisher größten Protestaktion in der Türkei. Mit 400 Bussen waren Demonstranten aus mehreren Provinzen in die Hauptstadt gekommen. Zum Protestzug, der von 5000 Polizisten überwacht wurde, hatten mehrere Gewerkschaften, linke Splitterparteien und gesellschaftliche Gruppen aufgerufen.

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