Ankara Türkei fordert Flugverbotszone über Syrien

Ankara · Die türkische Regierung verfügt nach eigenen Angaben über Beweise für den Einsatz chemischer Kampfstoffe durch Regierungstruppen in Syrien. Dazu gehören Geheimdienstinformationen, Bilder von Raketen sowie Daten von Giftgas-Opfern in türkischen Krankenhäusern, wie Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dem US-Fernsehsender NBC sagte. Nach Angaben der syrischen Rebellen werden Blutproben der Opfer auch von deutschen Experten geprüft.

Obama hatte den Einsatz von Giftgas zwar als "rote Linie" bezeichnet, bisher aber betont, es sei nicht klar, welche Seite die C-Waffen eingesetzt habe. Erdogan wischte diese Zweifel nun vom Tisch: Die rote Linie sei "schon lange" von Assad überschritten worden.

Erdogan sprach sich für eine US-Flugverbotszone über Syrien aus. Damit erhöhte er den Druck auf die syrische Regierung, aber auch auf den Partner USA. Die Türkei sei von Beginn an für die Einrichtung einer Flugverbotszone in Syrien gewesen und werde ihren Beitrag dazu leisten, wenn die Vereinten Nationen einen solchen Einsatz beschließen sollten, sagte Erdogan. Türkische Luftwaffenstützpunkte wären für die Durchsetzung eines Flugverbots über Syrien unabdingbar. Auch nach Erdogans Appell stehen die Chancen für eine Einigung in der Uno allerdings schlecht.

(sei)
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