Türkei: Erdogan will Abtreibungen erschweren

Istanbul (RP). In der Türkei sollen Abtreibungen künftig nur noch bis zur vierten Schwangerschaftswoche und nur in medizinischen Notfällen erlaubt sein. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte die Abschaffung der bisherigen Regelung an, die Abtreibungen generell bis zur zehnten Woche erlaubt.

Erdogan will auch gegen die steigende Zahl von Kaiserschnitt-Geburten vorgehen. Wie die jährlich rund 70 000 Abtreibungen in der Türkei seien die Operationen ein Hindernis für das nötige Bevölkerungswachstum im Land, sagte er. Jede Abtreibung sei ein Verbrechen. Politikerinnen sind entsetzt. Eine Oppositionsabgeordnete sagte: "Erdogan hat die Türkei an einen Punkt gebracht, an dem sich ein totalitäres Regime ins Privatleben der Menschen einmischt."

(RP)
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