Brüssel Tsipras möchte Bruch mit Kreditgebern vermeiden

Brüssel · Im Schuldenstreit mit Griechenland wächst nach dem EU-Gipfel die Hoffnung auf eine zügige Einigung. Experten begannen gestern Vorgespräche über ein verändertes Rettungsprogramm. Die Euro-Finanzminister wollen am Montag in Brüssel darüber beraten. Beim Gipfel hatten sich der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem angenähert. Da die neue Links-Rechts-Regierung von Tsipras das bisherige Hilfsprogramm mit strikten Spar- und Reformauflagen ablehnt, muss der Rahmen für weitere Milliardenhilfen neu verhandelt werden.

Athen strebt an, rund 30 Prozent des derzeitigen Programms zu kippen. "Niemand will so etwas wie einen Bruch", hatte Tsipras nach dem EU-Gipfel gesagt: "Unser Projekt wird die europäischen Regeln respektieren." Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte eine rasche Entscheidung über das Hilfsprogramm.

Griechenlands Wirtschaft ist nach sechs Jahren 2014 erstmals wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um rund 0,8 Prozent gestiegen sein. Die Europäische Zentralbank erlaubt griechischen Geldhäusern derweil offenbar den Zugang zu Nothilfen. Grund ist, dass griechische Bürger massiv Geld von ihren Konten holen. Die Abflüsse hätten sich zuletzt auf 300 bis 500 Millionen Euro täglich summiert, sagten Bankenmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

(RP)
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