Trump und die G7

Die Reise nach Charlevoix scheint für Donald Trump nur ein ziemlich überflüssiger Abstecher zu sein, der eigentlich nur stört auf dem Weg nach Singapur, wo er beim Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un Geschichte schreiben möchte.

Multilaterales ist Trump zutiefst suspekt. Speziell gilt das für die Runde der G7, in der er nicht viel mehr als das Relikt einer alten Welt sieht. Denn China, der große Konkurrent der USA, ist nicht vertreten, das zukunftsträchtige Asien allein durch Japan präsent. Und dass es sich um eine Wertegemeinschaft von Verbündeten handelt, damit kann er sowieso nichts anfangen. Der einstige Geschäftsmann denkt in Handelsbilanzen, nicht in Werten.

Es gibt nun mal - vielleicht mit Ausnahme Chinas - keinen nationalen Akteur, der den USA annähernd das Wasser reichen kann. Diese Macht gedenkt Trump zu nutzen. Nun ist er nicht der erste US-Präsident, der das Gewicht seines Landes robust in die Waagschale wirft, um anderen Zugeständnisse abzuringen. Doch in der jüngeren Geschichte gab es keinen, der es mit einer solchen Freude tat.

(RP)
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