Tropensturm stoppt Kampf gegen die Ölpest

Houston (RP) Wegen des herannahenden Tropensturms "Bonnie" hat der britische Energiekonzern BP die Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko vorerst stoppen müssen. Die Arbeiten an der Entlastungsbohrung würden ausgesetzt, alle Schiffe und Anlagen bereiteten sich auf einen Abzug aus der bedrohten Region vor, teilte BP mit. Eine solche Maßnahme könnte die Sicherungsarbeiten um bis zu zwei Wochen verzögern. Das lecke Bohrloch bleibt jedoch mit der in 1600 Meter Tiefe angebrachten Zylinder versiegelt.

Der Sturm "Bonnie" dürfte am Wochenende über den nördlichen Teil des Golfs ziehen. Sein Weg könnte ihn direkt über die Unglücksstelle führen.

Die Arbeiten an der Entlastungsbohrung, mit der das Leck endgültig verschlossen werden soll, standen kurz vor dem Abschluss. Als weiterer Schritt war geplant, schweren Schlamm und möglicherweise auch Zement in das lecke Bohrloch zu pumpen. Der von der US-Regierung als Krisenmanager eingesetzte ehemalige Admiral der Küstenwache, Thad Allan, sagte, die Eindämmung der Umweltkatastrophe verzögere sich zwar, derzeit habe aber die Sicherheit der Menschen vor Ort oberste Priorität.

Auf der nach einer Explosion versunkenen Bohrinsel "Deepwater Horizon" wurde offenbar schon Monate vor dem Unglück ein wichtiger Alarm deaktiviert. Bei einer Anhörung in New Orleans zur Klärung der Unglücksursache sagte der leitende Elektrotechniker der Bohrinsel, Mike Williams, Manager auf der Plattform hätten die Alarmsignale ausschalten lassen, damit die Arbeiter nicht "um drei Uhr morgens" durch einen Fehlalarm geweckt würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort