Vorbereitung der nächsten Konferenz Trittin will USA von Klimaschutz überzeugen

Berlin/New York (rpo). Jürgen Trittin will die Vereinigten Staaten durch wirtschaftliche Argumente für den Klimaschutz begeistern. Der Umweltminister widerspricht der Annahme, dass Klimaschutz ökonomischen Interessen im Wege steht.

Das Beispiel Deutschland habe bewiesen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen trotz verstärkter Klimaschutz- Maßnahmen gestiegen sei. Auch in den USA hätte man stellenweise begriffen, dass Ressourceneffizienz einen Beitrag zur Kostensenkung leisten könne. "Das alles sind Zeichen, von denen ich denke: Hier anzuknüpfen, das muss die Strategie der Europäer sein."

Zum Entschluss des US-Präsidenten George W. Bush gegen das Klimaschutzabkommen von Kyoto sagte Trittin, Bush habe sich nun mal entschieden. "Das muss man auch realistisch sehen." Die Ankündigung Washingtons müsse ernst genommen werden, sagte er im Norddeutschen Rundfunk. Alternativ-Konzepte der USA seien noch nicht bekannt.

Die nächste Klimaschutzkonferenz wird vorbereitet

Trittin verwies im Deutschlandradio auf die Möglichkeit eines Alleingangs in Sachen Klimaschutz. Wenn die EU gemeinsam mit den Staaten Mittel- und Osteuropas, Russland und Japan den "Weg der Ratifizierung" gehe, könne das Kyoto-Protokoll umgesetzt werden, sagte der Grünen-Politiker.

"Es gibt am Ende auch die Möglichkeit - auch wenn das nicht die von uns bevorzugte ist, sondern von den zwei schlechten die weniger schlechte Möglichkeit - tatsächlich das Protokoll auch ohne die USA in Kraft treten zu lassen", sagte er.

Beim Treffen der Umweltminister und Experten aus 40 Ländern in New York soll das Feld für die nächste Klimaschutzkonferenz abgesteckt werden. Diese wird am 16. Juli in Bonn einberufen. Die eintägige Zusammenkunft in New York ist das erste Treffen der Umweltminister seit dem gescheiterten Klimagipfel von Den Haag im Dezember.

(RPO Archiv)
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