Verviers Tote bei Anti-Terror-Aktion in Belgien

Verviers · Die Polizei ging in Verviers gegen mutmaßliche Syrien-Rückkehrer vor.

In der ostbelgischen Stadt Verviers sind bei einer Anti-Terror-Razzia der Polizei zwei mutmaßliche Islamisten erschossen worden. Die Verdächtigen hätten Anschläge im großen Stil geplant, wie ein Sprecher der belgischen Bundesstaatsanwaltschaft bestätigte. Eine dritte Person sei bei dem Einsatz festgenommen worden. Verviers liegt unweit der deutsch-belgischen Grenze rund 35 Kilometer von Aachen entfernt. Für ganz Belgien wurde die Terrorwarnstufe heraufgesetzt.

Bisher gebe es keine direkte Verbindung zu den Terroranschlägen auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo", sagte der Sprecher. Von der mutmaßlichen belgischen Gruppe seien mehrere Personen aus dem syrischen Bürgerkrieg zurückgekehrt. Die Ermittlungen gegen sie hätten bereits vor den Anschlägen von Paris begonnen. "Die Verdächtigen haben sofort mit militärischen Waffen und für mehrere Minuten das Feuer auf das Sonderkommando der Polizei eröffnet, bevor sie neutralisiert wurden", sagte der Sprecher.

Die Polizei hatte schon vor dem Einsatz von Verviers einen Mann vorläufig festgenommen, der behauptet hatte, mit dem erschossenen Pariser Geiselnehmer Amédy Coulibaly Kontakt gehabt zu haben. Ein bewaffneter Mann soll nach Medienangaben zudem in einer Brüsseler U-Bahn-Haltestelle religiöse Parolen auf Arabisch und Französisch skandiert haben. Der Mann sei flüchtig, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga.

Belgischen Behörden zufolge sind bislang rund 100 islamistische Kämpfer aus Syrien zurückgekehrt, 170 weitere kämpfen noch in Syrien und dem Irak, wo die Terrormiliz "Islamischer Staat" aktiv ist.

(RP)
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