Gespräche in Indien und Pakistan geplant Tony Blair startet Vermittlungsmission

Kairo (rpo). Der britische Premierminister Tony Blair startet einen Vermittlungsversuch im Konflikt zwischen Pakistan und Indien. Dazu ist er am Donnerstag mit seiner Ehefrau Cherie zu einer einwöchigen Reise nach Bangladesh, Indien und Pakistan aufgebrochen. Am Wochenende will Blair den indischen Ministerpräsidenten Atal Bihari Vajpayee treffen und Anfang der kommenden Woche nach Pakistan weiterreisen.

Bei Gesprächen mit den Staats-und Regierungschefs von Indien und Pakistan will Blair nach Angaben der Downing Street zur Zurückhaltung im Kaschmir-Konflikt aufrufen. Seine "diplomatische Mission" sei mit US-Präsident George W. Bush abgesprochen, hieß es in London.

Nach seinen Gesprächen in Bangladesch wollte Blair am Freitag auf den indischen Subkontinent weiterreisen. Gespräche mit dem indischen Regierungschef Atal Behari Vajpayee und dem pakistanischen Militärmachthaber Pervez Musharraf seien geplant. Über die genauen Termine und Orte der Treffen wurde nichts mitgeteilt.

Eine Zusammenkunft mit Vajpayee ist jedoch erst am Samstag nach dessen Rückkehr aus der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu möglich. Dort findet ein Gipfeltreffen der südasiatischen Staatengemeinschaft SAARC statt, der auch Indien und Pakistan angehören.

Die britische Regierung hatte sich bemüht, Spekulationen über eine angebliche "Vermittlerrolle" Blairs im Kaschmir-Konflikt zu dämpfen. Außerdem sei die Reise Blairs seit langem geplant gewesen. "Der Kaschmir-Konflikt ist im wesentlichen ein bilateraler Streit. Er kann nur bilateral gelöst werden", erklärte Außenminister Jack Straw. Blair könne bestenfalls eine "Verbesserung des Klimas" bei den wachsenden Spannungen zwischen Indien und Pakistan erreichen, fügte Straw hinzu.

(RPO Archiv)
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