Persönlich Tom Buhrow . . . spart nicht am Dienstwagen

Seit Tom Buhrow vor etwas mehr als zwei Jahren den Posten als WDR-Intendant angetreten hat, verkündet er eine strikte Sparpolitik. Andernfalls, so sein Argument, sei der Sender nicht mehr zukunftsfähig. Zum Sparprogramm gehört der Abbau von rund 500 Planstellen bis zum Jahr 2020. Außerdem sollen technische Ressourcen sinnvoller genutzt werden, um den Kostenapparat überschaubar zu halten. Darunter fällt aber offenbar nicht der neue Dienstwagen des Kölner Intendanten, ein Audi A 8 L. Das Fahrzeug, das je nach Ausstattung laut Audi-Preisliste mit 88.700 bis 143.000 Euro zu Buche schlägt, ist eine Nummer größer als der Wagen seiner Vorgängerin Monika Piel. Die fuhr einen Audi A 6, den Buhrow zunächst übernahm, im April aber gegen den A 8 eintauschte.

Beim WDR verteidigt man die Neuanschaffung. "Das Fahrzeug ist Arbeitsinstrument und Arbeitsplatz, es ist sein (Buhrows) rollendes Büro", sagte der Sender dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Tom Buhrow verbringe aufgrund seiner zahlreichen Termine als Intendant rund ein Viertel seiner Arbeitszeit im Auto. Zudem sei der Senderchef deutlich mehr unterwegs als seine Vorgänger. Nicht ohne Grund würden auch Geschäftsführer von Unternehmen ähnlicher Größenordnung oder Minister Fahrzeugmodelle der Kategorie benutzen. So sei auch der ehemalige Intendant Fritz Pleitgen in einem A 8 unterwegs gewesen. Wenn Buhrow bei einem Termin vorfährt, wie zuletzt in Köln beobachtet, mutet das tatsächlich wie bei einem Staatsbesuch an.

Der WDR hat Buhrows Dienstwagen für ein Jahr geleast, dabei falle laut Sender eine Summe im vierstelligen Bereich an. Dem habe der Verwaltungsrat zugestimmt. Buhrow nutze den Wagen auch privat und versteuere dafür monatlich ein Prozent des Listenpreises. Dass der Intendant trotz des Spardrucks eine Luxuslimousine fahre, sei, so der Sender, weder verwerflich noch ein negatives Signal für die Belegschaft.

Jörg Isringhaus

(RP)
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