Hunderte Pfarrer in den USA an Aids gestorben Todesursache: "Unbekannte natürliche Ursachen"

Washington (dpa). Hunderte von katholischen Pfarrern sind in den USA in den vergangenen Jahren in aller Stille an Aids gestorben. Das berichtete die Zeitung "The Star" aus Kansas City am Wochenende auf der Grundlage einer umfassenden Recherche. Weitere Hunderte seien mit dem HIV-Virus infiziert, heißt es in der Reportage.

Hohe Würdenträger der amerikanischen Katholiken bestritten die Ergebnisse nicht. "So sehr wir es auch bedauern, es zeigt, dass auch Priester Menschen sind", sagte Bischof Raymond Boland von der Diözese Kansas City.

Bischof Thomas Gumbleton von der Erzdiözese Detroit sprach von schweren Versäumnissen bei der Sexualerziehung der Priester: "Sie wussten nicht, wie sie mit ihrer Sexualität umgehen sollten und taten es dann auf ungesunde Weise."

Nach den Recherchen der Zeitung hat die Kirche den Betroffenen oft geholfen und sie geschützt, die Ursache ihrer Krankheit und ihres Todes aber geheim gehalten.

Als krasses Beispiel wird der Fall des New Yorker Bischofs Emerson Moore genannt. Er verließ sein Amt 1995, um in einem Hospiz in Minnesota zu sterben. Auf seinem Totenschein sei er als Arbeiter bezeichnet worden, der an "unbekannten natürlichen Ursachen" gestorben sei.

(RPO Archiv)
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